Sonnabend, 29. Januar 2000, 20 Uhr, St. Remberti-Kirche, Karte Friedhofstr. 10 (Schwachhausen)
Sonntag, 30. Januar 2000, 18 Uhr, Klosterkirche extern Vechta

Grands Motets von Lully und Campra

Ausführende:

Solisten
Capella Cantorum Berlin
Bremer Barock Consort
Leitung: Klaus Eichhorn


Erläuterungen:

Ein neues Projekt des Bereichs "Alte Musik" an der extern Hochschule für Künste Bremen. Die Besetzung ist weitgehend dieselbe wie beim letztjährigen Buxtehude-Projekt. Das heißt also: Zépé singt solo - und zwar ganz schön viel, wie mir in der Vorbereitung erschreckend klar wurde. Dazu sind allerlei historische Instrumente zu hören: Barockviolinen und -oboen, Traversflöten etc.

In diesem Semester sind nun die Franzosen dran. In der Mitte des 17. Jahrhunderts begann Frankreich, Italien als führende Kulturnation in Europa abzulösen. Daß dieser Vorgang nicht endenwollende Streitereien und Rivalitäten hervorrief, dürfte leicht einzusehen sein.
Französische Barockmusik ist etwas ganz Eigenes; sehr formal und stilisiert, dazu verziert bis zum Gehtnichtmehr - alles folgt dabei genauen Regeln. Verglichen damit ist die italienische Musik der Zeit mit ihren Improvisationen die reinste Ausschweifung. Zwischen den Anhängern beider Lager konnte es damals keine Freundschaft geben.
In diesem Programm kommen die "französischen Franzosen" zu Wort, im Gegensatz zu bspw. extern Jean-Philippe Rameau (1683-1764), der im 18. Jahrhundert wieder erfolgreich begann, italienische Elemente in die französische Musik zu tragen.

extern Jean-Baptiste Lully (1632-1687) ist wohl der französischste aller französischen Komponisten, obwohl er nun wieder ausgerechnet gebürtiger Italiener war! Seine Kompositionen waren auf lange Zeit prägend für die gesamte Musikkultur seines Landes. Seine hohe Stellung bei Hofe sicherte ihm dafür die nötige Autorität zu.

extern André Campra (1660-1744) lebte etwas später und war wenigstens schon wieder bereit, den Italienern zuzuhören. Er machte sich um die Bühnenmusik verdient, schrieb aber auch wunderbare Kirchenwerke.

Noch ein Hinweis: das kleine CD-Label "Marc Aurel" extern setzt sich intensiv mit dem Spannungsfeld zwischen italienischer und französischer Barockmusik auseinander. Die Hörproben auf diesen Seiten vermitteln einen guten Eindruck.


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