Sonnabend, 12. Februar 2000, 18 Uhr, St. Stephani-Kirche (westliche Bremer Altstadt)
Ausführende:
Sänger und Instrumentalisten der
Leitung: Kumiko Matsunami (Abschlußprüfung)
Bei den "Membra Jesu Nostri" handelt es sich der Form nach um einen Zyklus aus sieben Kantaten, die durch ihre gleiche Besetzung und inhaltliche Verbundenheit eng zusammengehören. Inhaltlich ist der Zyklus eine Passionsmusik (kommt also eigentlich etwas zu früh in diesem Jahr), und jede der Einzelkantaten widmet sich in lateinischer Anbetungslyrik meditierend einem besonderen Aspekt des Gekreuzigten. So kommt es zu folgender Benennung der sieben Teile:
Die Besetzung besteht aus fünf Vokalstimmen, die sowohl solistisch als auch chorisch besetzt auftreten können, zwei Violinen als Melodieinstrumenten und Basso Continuo. Nur in der sechsten, dem Herzen gewidmeten Kantate wechselt das Begleitinstrumentarium in ein Gambenconsort, was einen sehr eindringlichen Effekt macht.
Jede Einzelkantate ist im Grunde gleich aufgebaut: einer instrumentalen Einleitung folgt der frei komponierte Eingangssatz, darauf einige gereimte Strophen der Solisten, abgewechselt durch Ritornelle der Instrumente, bis schließlich der Eingangssatz wiederholt wird.
Wie immer bei Buxtehude geht die Tonsprache sehr zu Herzen, vielleicht in diesem Stück mit seinem kontemplativen Charakter sogar noch mehr als sonst.
Die Ausführenden sind in gewissen Teilen mit denen des Buxtehude-Kantaten-Projekts und den Grands Motets von Lully und Campra identisch, nur die Leitung liegt diesmal in den Händen von Kumiko Matsunami, zu deren Abschlußprüfung an der Hochschule für Künste dieses Konzert gehört.
Ich selbst werde in diesem Konzert im Chor mitwirken. Darüber, daß sich für mich die Gelegenheit ergibt, dieses wunderschöne und viel zu selten gespielte Werk mal wieder (nach ca. 10 Jahren) mitzugestalten, freue ich mich sehr.