1949 fand die Muminwelt zum ersten Mal auf die Theaterbühne. Auslöser war Tove Janssons Bekanntschaft mit der Theatermacherin Vivica Bandler. Das Stück entstand in enger Zusammenarbeit der beiden. Premiere war am 29. Dezember im Svenska Teater in Helsinki.
Da das Stück selbst unveröffentlicht blieb, sind heute nur noch einige Aspekte der Handlung bekannt, die insgesamt als recht bunt bis einigermaßen verworren beschrieben wird. Grundlage ist die Weltuntergangsgeschichte von KM, hinzu kommen Elemente aus DG sowie MJ (letzteres zu jener Zeit noch in Vorbereitung). Es gibt zum Teil erhebliche Abweichungen vom literarischen Mumin-Kosmos: Der Schnupferich kann mit einem Zauberstab zaubern und Mumin einen magischen Ring handhaben, die Morra wird von einem Rubin am Kopf getroffen und später von einem Dronten platt getreten. Ferner kann der Komet sprechen, und es gibt einige nur für dieses Werk erschaffene Figuren: einen »Heerwurm« (der skandinavische Volksglaube deutet Raupenprozessionen als böses Vorzeichen, und in diesem Sinne fungiert auch diese Figur) und eine leuchtende Fee; bereits etablierte Figuren wie Tofslan und Vifslan sowie erst kommende wie die hemulische Tante und das Gespenst nehmen an der Handlung teil.
Bei den Kostümen wurden, wo möglich, die menschlichen Gesichter verwendet, bei den Mumin-Nasen war die Augenpartie für ihre Träger ausgespart.
Ihre Erfahrungen mit dem Theaterbetrieb verarbeitete Tove Jansson einige Jahre später in SM, welches dann wiederum selbst als Ausgangspunkt für weitere Mumin-Bühnenwerke diente, nämlich »Troll i kulisserna« (1958) und die Mumin-Oper (1974).
Plakat | Zeichnung aus dem Programmheft. Übersetzung: »In einem Interview mit Mumin dieser Tage / erklärte er, / dass er nichts Besonderes zu verlauten lassen habe, / aber dass das Stück bestimmt gut ausgeht!!!« |
Zeichnung für die Zeitung Ny Tid: Selbstdarstellung Tove Janssons im Kreise von Theaterleuten | Noch eine Zeichnung aus dem Programmheft, wo offenbar die Personen der Handlung vorgestellt wurden |
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