Das von Tove und Lars Jansson entworfene und gestaltete Muminspiel erschien verschiedenen Angaben zufolge in den 1950er-Jahren. Am wahrscheinlichsten ist das Jahr 1956, denn die 1957 in WM debütierende Tooticki kommt am unteren Spielfeldrand vor, verhält sich dort aber noch passiv (Tove Jansson und Tootickis Vorbild Tuulikki Pietilä lernten sich im Dezember 1955 kennen), während der später durch sie teilweise ersetzte Schnupferich sogar Spielfigur ist. Außerdem fanden 1956 die größten kommerziellen Mumin-Veranstaltungen des Mumin-Booms der 1950er-Jahre in den Kaufhäusern Stockmann (Helsinki) und Nordiska Kompaniet (Stockholm) statt.
Während der illustratorische Anteil des Spiels durchgehend von Tove zu sein scheint, könnten auf Lars die Spielregeln und andere Ideen »im Hintergrund« zurückgehen.
Die Spielregeln beginnen mit einer kurzen Geschichte: Die Tasche der Muminmutter ist von einem Klippdass angenagt worden, und durch das Loch entschwanden der Schlüssel zum Marmeladenkeller, zwei Muscheln und acht hübsche Steine, während die Muminmutter angereiste Verwandte durch die ganze Umgebung führte. Nun müssen die Spieler – die als Spielfigur Mumin, Snorkfräulein, Muminmama, Muminpapa, Schnupferich/Mumrik oder Schnüferl/Sniff wählen können – reihum würfeln und den Schlüssel sowie einen Teil der anderen Sachen zum Haus zurückschaffen. Dabei gibt es viele Fallen im Spielbrett (welches eine Karte des Mumintals mit vorgezeichneten Wegen ist), zusätzlich 20 Ereigniskarten mit noch mehr Zwischenfällen sowie einige Regeln, wann man wem seine Beute abnehmen darf.
Das Spiel war von Anfang an zweisprachig schwedisch/finnisch. Es ist weiterhin in Skandinavien im Handel, wurde aber immer wieder grafischen Veränderungen unterzogen. In der allerersten Fassung lagen sogar echte Steine und Muscheln bei, diese wandelten sich im Laufe der Jahre über Pappscheiben zu Nachbildungen aus Plastik. Die Spielfiguren waren einst gewöhnliche kleine Kegel aus Holz, heutzutage liegen kleine Mumin- etc. Figuren aus Kunststoff bei.
Urfassung der 1950er-Jahre, Bildsignatur »Tove«; Herausgeber war Kuvataide - Bildkonst. |
Fassung der 1970er-/80er-Jahre, verändert und nun mit »Tove & Lasse« signiert (erschienen bei Alga) |
grafisch erneuerte Version im Sinne der Anime-Fersehserie aus den 1990ern (ebenfalls bei Alga) |
nochmalige komplette Umgestaltung aus den 2000ern (bei Peliko) |
2010er-Jahre: wieder das Originalbild (bei Peliko) |
(Diese beiden Zeichnungen kamen aber nicht in allen Ausgaben des Spiels vor.)
Auf den Ereigniskarten ist besonders häufig das kleine Tierchen Schatten/Sofus dargestellt, das hier als generische Figur für die eigentlichen Spielfiguren auftritt.
Seite zuletzt geändert: 01. 04. 2023 / 18:13