Date: Mon, 10 Feb 2014 18:46:12 +0100
Liebe Mitmuminist/inn/en in aller Welt,
das Jubiläumsjahr hat begonnen. Zwar ist der eigentliche 100. Geburtstag der (Nicht-nur-)Mumin-Schöpferin erst im August, aber inzwischen strecken doch alle möglichen Aktivitäten ihre Öhrchen hervor. So lasset uns mal schauen, was seit dem letzten Rundbrief alles hinzugekommen ist...
Es gibt nun die beiden neuen Briefmarken der finnischen Post. Sie verzichten sogar auf Mumintrolle und rücken Tove Jansson selbst in den Vordergrund:
http://verkkokauppa.posti.fi/PublishedService?itemcode=108544 [nicht mehr vorhanden]
Auch die finnische Münze lässt sich nicht lumpen und prägt Münzen zu 10 bzw. 20 € sowie eine »wertlose« Sammlermünze mit Hemul-Motiv:
http://www.suomenrahapaja.fi/fin/tove-jansson-10-lahjarasiassa/17464/dp
http://www.suomenrahapaja.fi/fin/tove-jansson-20-pahvipakkauksessa/17463/dp
http://www.suomenrahapaja.fi/fin/hemulin-rahasarja/17465/dp
Das seit 2010 existierende Tanztheaterprojekt »Dancing Moominvalley« reist weiter um die Welt:
http://www.tanssiteatterimd.fi/index.php?id=183 [nicht mehr vorhanden]
Das »Sommerbuch« wird speziell zum Anlass ein Solo-Theaterstück:
http://www.espoonteatteri.fi/?page=722&uselang=se [nicht mehr vorhanden]
Die Porzellanmarke Arabia legt eine kleine Jubiläumsserie auf:
Und noch viel Weiteres ist geplant! Ich bleibe am Ball und werde hoffentlich zeitnah informieren können. Eine gute Informationsquelle ist jedenfalls immer die offizielle Internetpräsenz der Jubiläumsfeierlichkeiten:
http://www.tove100.com [nicht mehr vorhanden, vier Jahre danach!]
Bei Puffin Books (der Kinderliteraturabteilung des britischen Verlagsimperiums Penguin Books) wird der Muminfreund am 3. Juli unter dem Titel »Moominvalley for the Curious Explorer« mit einem Mittelding aus Leporello, Pappaufsteller und Popup-Buch beglückt, das zwar kein Werk von Tove Jansson, aber meiner Meinung nach recht niedlich ist:
Und noch eine gute Nachricht – der einstündige BBC-Film »Moominland Tales – The Life of Tove Jansson« kann nun komplett auf Youtube gesehen werden:
Zwei deutsche Verlage machen sich löblicherweise daran, die Erwachsenenbücher Tove Janssons wieder an die Leserschaft zu bringen.
Die »Tochter des Bildhauers« erscheint bei Verlag Urachhaus:
www.urachhaus.de/buecher/9783825178871/die-tochter-des-bildhauers
Das »Sommerbuch« wird (als inzwischen seine 4. deutsche Ausgabe) von Lübbe neu herausgegeben:
http://www.luebbe.de/Buecher/Belletristik/Details/Id/978-3-7857-2498-9
Zwar gab es beide Bücher schon früher mal in deutscher Sprache, doch ist ihr neuerliches Erscheinen natürlich trotzdem eine gute Gelegenheit für alle bisherigen »Nur-Muministen«, auch diesen nächsten, lohnenden Kennenlern-Schritt zu vollziehen.
Die Mumin-Wanderausstellung »Schweben - Träumen - Leben« verabschiedet sich bald aus Lübeck und wird das ganze Jahr immer mal wieder in deutschen Landen zu sehen sein. Zur Finissage in Lübeck am kommenden Sonnabend werde ich selbst auf Einladung des TheaterFigurenMuseums in Erscheinung treten:
http://theaterfigurenmuseum.de/de/ausstellung/sonderausstellungen/Die_Mumins.html
Vielleicht sieht man sich ja!
Ich habe noch ein paar andere Muminalia auf dem Schreibtisch liegen, aber die verschiebe ich in den nächsten Rundbrief, der idealerweise schon im März zu Euch allen kommt!
Es grüßt
Zépé
Date: Mon, 10 Feb 2014 18:46:12 +0100
Liebe Muministiker, Muminologinnen und andere,
hier nun eine Premiere – zum ersten Mal gibt es zwei Rundbriefe in einem Monat! Aber im 100. Geburtsjahr Tove Janssons muss man mit so etwas rechnen...
Mitte des Monats war ich zu Gast im sehr feinen und sehenswerten TheaterFigurenMuseum in Lübeck und hielt anlässlich der Finissage der Mumin-Ausstellung »Schweben-Träumen-Leben« einen beamergestützten Kurzvortrag über das Werk Tove Janssons neben den Muminbüchern und Comics. Der zweite Teil des Programms wurde von der Schauspielerin Cornelia Schramm bestritten; sie schaffte es, durch gewisse Streichungen und frei formulierte eingeschobene Zusammenfassungen das Erwachsenen-Buch »Die ehrliche Betrügerin« (E82) von Tove Jansson in nur einer Stunde vorzulesen. Dies gelang so packend und substanzwahrend, dass ich diese Lesung hier unbedingt weiterempfehlen möchte: Cornelia Schramm liest das Buch ein weiteres Mal im Rahmen ihrer Lesereihe »Sahne für die Ohren« am kommenden Freitag, den 28. Februar 2014 um 20 Uhr im »Café Sha« (Daimlerstr. 12, Hamburg-Ottensen) – diesmal plant sie 90 Minuten ein.
Der Reprodukt-Verlag aus Berlin hat sich auf den Weg gemacht, die deutschsprachige Muminrezeption in den nächsten Jahren entscheidend zu erweitern. Und zwar entschied man sich, nach Abschluss der Neuübersetzung der Mumin-Comics in 5 Bänden auch die Comicgeschichten von Toves Bruder Lars in Angriff zu nehmen. Zwar sind einige von diesen Episoden schon früher auf Deutsch erschienen, doch insgesamt handelt es sich um 52 Folgen bzw. mindestens 10 Bände – ein großes Unterfangen, das ich sehr begrüße, das aber sicherlich auch seine Zeit dauern wird. Doch am Ende wird es mehr Mumins auf Deutsch geben als je zuvor.
Der erste »Lars«-Band ist also Band 6 der Gesamtreihe. Er erschien letzten November und enthält die Episoden Nr. 22 (»Mumins Lampe«), 23 (»Mumin und die Eisenbahn«), 24 (»Muminpapa und die Spione«) und 25 (»Mumin und der Zirkus«), die sämtlich in früheren deutschen Fassungen existierten, welche natürlich lange vergriffen sind. Inhaltliche Zusammenfassungen bietet das Virtuelle Muminforschungszentrum:
http://www.zepe.de/mumin/c22.php
http://www.zepe.de/mumin/c23.php
http://www.zepe.de/mumin/c24.php
http://www.zepe.de/mumin/c25.php
Rezensionen über Veröffentlichungen von Reprodukt zu schreiben, ist immer auch etwas langweilig, denn die Leute dort lieben es einfach, gute Arbeit zu machen. Ein weiteres Mal wurde ein haptisch anspruchsvolles Papier in edel-dunkelweißer Tönung gewählt, Handlettering, Druck, Bindung und Ausstattung genügen höchsten Qualitätsmaßstäben. Die Übersetzung selbst ist leichtfüßig, temporeich frech und ein wenig »laut« – man fühlt, dass ein Einzelstreifen in dieser Art sich auf einer ganzen Zeitungsseite behaupten könnte (was wohl aber leider nicht wieder geschehen wird, da die Mumin-Comics doch irgendwie vom Tagesaktuellen ins »Museale« übergegangen sind, möge ich mich täuschen). Eine ganze Geschichte hintereinander zu lesen wirkt aufgrund des hohen Energielevels evtl. manchmal etwas kurzatmig.
Mumins. Die gesammelten Comic-Strips von Lars Jansson
Reprodukt Verlag
ISBN 978-3943143683
24,00 €
http://www.reprodukt.com/produkt/humor/mumins-6/
Und damit nicht genug: Im März wird Reprodukt zwei ausgekoppelte Comic-Geschichten in Einzelbänden nachlegen. Die Neuheit hierbei ist die Kolorierung – farbfreudige Leserschaft kann hier die Geschichten Nr. 10 (»Ein Urwald im Mumintal«) und 17 (»Mumin und der Komet«) in bunt genießen. Meiner persönlichen Ansicht nach muss man Tove Janssons meisterhaften Schwarzweiß-Zeichnungen keine Farbe hinzufügen, zumal hier vom Koloristen zuweilen intensive »nachschöpferische« Tätigkeit gefordert ist, bspw. bei Horizonten und anderen Objektgrenzen – ich wittere prinzipiell die Möglichkeit einer Einengung der Phantasie des Lesers; aber andere mögen dies anders sehen, zumal man zu Reprodukt in Comic-Dingen maximales Vertrauen haben kann. Jeder Band wird 10 € kosten.
http://www.reprodukt.com/produkt/kindercomics/mumins-ein-urwald-im-mumintal/
http://www.reprodukt.com/produkt/kindercomics/mumins-mumin-und-der-komet/
In der letzten Zeit habe ich einige nichtliterarische Texte von Tove Jansson aufgespürt. Der früheste davon erschien 1949 in der Fotozeitschrift Foto und diskutiert die Zugehörigkeit der Farbfotografie zur künstlerischen Sphäre (was damals sehr bezweifelt wurde).
Einen Glückstreffer landete ich mit Ausgabe Nr. 5/1964 der Literaturzeitschrift Ord och bild, wo der sonst schwer aufzufindende Aufsatz »Den lömska barnboksförfatteren« (»Der hinterhältige Kinderbuchautor«) zumindest teilweise wiedergegeben ist, ohne dass dies im Inhaltsverzeichnis gestanden hätte. In diesem Text schreibt Tove Jansson über die Motivation, für Kinder zu schreiben – kurz gesagt scheint dies nur so, in Wirklichkeit schreibe man primär für sich selbst, müsse dabei aber einiges über kindliches Lesen und Denken wissen.
Mit diesen und einigen weiteren, die ich hier nicht extra erwähne, haben sich inzwischen so viele Texte dieser Art angesammelt, dass die Eröffnung einer neuen Seite »Sachtexte« im Virtuellen Muminforschungszentrum gerechtfertigt war:
http://www.zepe.de/mumin/erws.php
Im Anhang heute einfach mal eine einzelne Mumin-Illustration, die zu keinem Buch und keinem Comic gehört.
Damit wieder einmal die besten muministischen Grüße von
Zépé
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