Date: Tue, 26 Aug 2008 13:38:08 +0200
Hej und Hallo, liebe Mumin-Interessierte allüberall,
zwei Themen bestimmen diesen Rundbrief: Mumin-Comics und Tove Jansson als Buchillustratorin.
Endlich, nach so langen Jahren des Wartens, hat sich ein Comic-Verlag entschlossen, sämtliche Mumin-Comics von Tove Jansson neu herauszugeben. Zu rühmen ist hierfür der Berliner Independent-Verlag Reprodukt, der seit 10 Jahren stetig zunehmende Bedeutung für die deutsche Comic-Szene gewinnt. Wie ich in einem Telefonat mit dem zuständigen Herausgeber erfuhr, werden die Comic-Episoden neu übersetzt und der Text per Hand in die Zeichnungen eingefügt. Grafische Grundlage ist die englischsprachige Ausgabe von Drawn & Quarterly, die seit 2006 im Jahresrhythmus erscheint und dabei je vier neue Episoden pro Band umfasst. Der erste Band in deutscher Sprache erscheint im November, so dass fröhlich-muministischen Weihnachten mal wieder nichts im Wege steht.
Währenddessen ist Drawn & Quarterly bereits dabei, von ihrer Ausgabe den dritten Band in den Handel gehen zu lassen. Am 1. Oktober soll es so weit sein.
Einige englische Online-Epiosoden von Toves Bruder Lars Jansson lassen sich nun auf
http://www.geocities.com/moomin_trolluk/comics.php (nicht mehr vorhanden)
betrachten. Die Scan-Qualität ist eher gering, aber ich fand's trotzdem gewinnbringend.
In den vergangenen Monaten habe ich wenig Kosten und Mühen gescheut, die Mumin-Comic-Episoden von Lars Jansson endlich zu vervollständigen, indem ich nach und nach die Bände der Alvglans-Ausgabe vom Anfang der 1980er-Jahre antiquarisch zusammenkaufte. Nun ist es geschafft, und endlich sind auch von allen Comic-Episoden kurze Zusammenfassungen im Netz. Hier eine Übersicht:
1961/62
Die Gesamtübersicht über Lars Janssons Mumin-Comics findet sich wie immer hier:
http://www.zepe.de/mumin/coml.php
Wie im vorigen Rundbrief berichtet, förderten meine Ausgrabungen in der finnischen Nationalbibliothek zu Helsinki vier Illustrationswerke Tove Janssons zu Tage, die mir bisher unbekannt waren, da sehr alt und selten und schwer zu bekommen.
»Sara och Pelle och Neckens bläckfiskar« ist eine kurze gereimte Geschichte von Tove Jansson selbst, die bereits 1933 veröffentlicht wurde, allerdings unter dem Pseudonym »Vera Haij« (ich meine, damals war man mit 19 Jahren noch minderjährig, es mag etwas damit zu tun haben). Ein Mädchen und ein Junge fallen in ein Gewässer und werden aus dem Reich des Wassergeistes (das ist besagter »Neck«, vgl. den »alten bösen Wassernöck« bei Wilhelm Busch) durch einen Angler gerettet. Eine Motivähnlichkeit zur Rettung von Mumin, Schnüferl und dem Schnupferich aus dem unterirdischen Fluss durch das Schmetterlingsnetz des Hemuls in »Komet im Mumintal« ist nicht ganz abwegig. Zu sehen sind die Bilder nunmehr hier:
http://www.zepe.de/mumin/ilsa.php
oder, wenn man die Forschungszentrumseiten drumherum nicht braucht, hier:http://www.zepe.de/tjillu/sara/index_d.html
Die sehr kurze Geschichte »Lill-Olle och harpalten« (1943) von Brita Hiort af Ornäs berichtet von einem Hasen, der fürchterlich angab, bis er so groß angeschwollen war, dass ein Junge ihn mit seiner Steinschleuder erlegen konnte. Tove Jansson steuerte ein Titelblatt und 18 Bilder, zu fast jedem Halbsatz eins, bei:
http://www.zepe.de/mumin/ilha.php
bzw.http://www.zepe.de/tjillu/harpalten/index_d.html
Martin Söderhjelm erzählte 1944 mit »Om flugan Maja« eine Geschichte aus dem Insektenreich – wie nah an Waldemar Bonsels, habe ich jetzt noch nicht beurteilt. Die Illustrationen Tove Janssons sind hier an allen Ecken und Enden in den Text eingewoben, bis zu drei pro Seite. Ich habe die Bilder für die WWW-Darstellung vom umgebenden Text freigestellt:
http://www.zepe.de/mumin/ilma.php
oderhttp://www.zepe.de/tjillu/maja/index_d.html
Besonders bemerkenswert ist das Titelblatt und die nachfolgende erste Zeichnung, auf denen jeweils ein früher Mumintroll zu sehen ist.Die finnlandschwedische Schulgründerin Lilli Forss-Nordström verfasste im Rahmen ihrer pädagogischen Arbeit auch etliche Kindertheaterstücke, die 1951 in einem Band mit dem Titel »Våren vaknar« (»Der Frühling erwacht«) erschienen. Tove Jansson zeichnete zu jeder Stücküberschrift eine Vignette. Bereits ab dem zweiten Stück »Möte med troll« (»Begegnung mit Trollen«) – vielleicht ja sogar angeregt durch diesen Titel – ist auf jeder dieser Zeichnungen irgendwo ein winziger Mumintroll zu finden:
http://www.zepe.de/mumin/ilva.php
oderhttp://www.zepe.de/tjillu/varen/index_d.html
Damit grüßt bis zum nächsten Rundbrief
Zépé
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