Date: Mon, 27 Jul 2015 19:08:52 +0200
Liebe Muministinnen und Tovejanssologen,
(Die Vorrede ist nunmehr irrelevant.)
1926 errichtete die finnische astronomische Gesellschaft Ursa an der höchsten Stelle im Park des Stadtteils Kaivopuisto/Brunnsparken eine kleine Sternwarte. Es darf als sicher gelten, dass die Bevölkerung der Stadt, darunter die 12-jährige Tove, großen Anteil an dieser Neuerung nahm.
Als 20 Jahre später das Kometen-Buch herauskam, enthielt es eine Außenansicht des Observatoriums in den »Einsamen Bergen«, welche sich durch alle späteren Bearbeitungen des Buches bis in die heutigen deutschen Ausgaben hinein erhalten hat, und an dem man die frappante Ähnlichkeit der beiden Sternwarten beobachten kann. Als ich letztes Jahr in Helsinki war, begriff ich den Zusammenhang jedenfalls sofort, als ich beim Spazieren unversehens auf das Türmchen mit dem Knauf auf der Rundkuppel stieß.
Ich bin ja beileibe kein Comic-Universalgelehrter. Es ist eher als Zufall zu werten, dass mir auf dem Flohmarkt vor ein paar Monaten der Tim-und-Struppi-Band »Der geheimnisvolle Stern« (»L'étoile mysterieuse«, erstmals 1942 veröffentlicht) in die Hände fiel. Dort gehört ebenfalls ein Observatorium zur Handlung.
Meine muminologisch vorgeschärften Augen weiteten sich immer erstaunter, als ich sah, dass auch in der Sternwarte des Belgiers Hergé weißhaarige, verschrobene Wissenschaftler eine genaue Einschlagminute für den im Teleskop zu sehenden Himmelskörper angeben. Das Ereignis selbst beunruhigt sie aber nicht existenziell, sie sind auf den Astronomenruhm aus – gleich ihren Kollegen aus den Einsamen Bergen.
Draußen laufen die Ratten in einem langen Zug weg – wer denkt da nicht an die fliehenden Trolle und Tiere im Mumintal? Der Stein aus dem Weltraum verfehlt die Erde schließlich, die Berechnungen waren ungenau – und genau so löst sich das Problem im Kometenbuch Tove Janssons... Ich möchte sie aber trotzdem keine Plagiatorin nennen! Der drohende Einschlag aus dem All ist einfach eine taugliche Kriegsmetapher, was macht es da, dass man sich im großen dramaturgischen Rahmen an Vorbildern orientiert, wenn man in den Details eine ganz eigene, großartige Geschichte zu erzählen vermag?
Und erstmals hat auch ein Postunternehmen außerhalb Finnlands Mumin-Briefmarken herausgegeben. Der Ruhm gebührt der japanischen Post, und man hat sich nicht lumpen lassen: zwei Blätter mit je 10 Markenaufklebern bereichern nunmehr die philatelistische Landschaft:
https://www.post.japanpost.jp/kitte_hagaki/stamp/tokusyu/2015/h270501_t.html
Das war eine gute Überleitung, um zu bemerken, dass sich im fernen Osten überhaupt so einiges tut! In Taiwan beispielsweise läuft bis September eine Mumin-Ausstellung:
Ferner werden in China Sponsoren für die Herausgabe der Tove-Jansson-Biographie von Tuula Karjalainen gesucht:
Ein anderer chinesischer Verlag soll sich die Rechte für die Bilderbücher gesichert haben, aber davon habe ich noch nicht so viel Kenntnis.
Und in Japan, seit jeher muministisches Kernland, wird 2017 gar ein über 18 Hektar großer Mumin-Themenpark eröffnet:
http://www.japantimes.co.jp/news/2015/07/02/national/moomin-themed-amusement-park-open-saitama-2017/
Kehren wir gedanklich in unser gutes altes Europa zurück. Ich hatte mich im Rundbrief vom Juni 2014 über die nicht ganz zufrieden stellende Ausstellung des Mumintal-Museums im finnischen Tampere ausgelassen. Übernächstes Jahr steht hier ein Ortswechsel an:
https://www.moomin.com/en/blog/moominvalley-at-tampere-art-museum-moves-in-may-2017/
Vielleicht wird dann ja alles noch viel besser :-)
Damit grüßt mit besten Sommerwünschen
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Ostasien wird muministischer
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http://www.fbcbj.org/business-gift-idea/ [nicht mehr vorhanden]
Mumintal-Museum Tampere zieht 2017 um
Zépé
Muministischer Rundbrief
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Zépé's Virtuelles Muminforschungszentrum
https://www.zepe.de/mumin
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